Mehr Energie im trüben Winter

Energiegeladen und gut gelaunt durch die graue Jahreszeit …

Das klingt irgendwie utopisch, habe ich mir aber für den Berliner Winter 2023/24 fest vorgenommen. 

Seit Jahren leide ich unter Wintermüdigkeit. Lange Zeit war meine einzige Rettung die Flucht in den Süden. Aber schon aus ökologischen Gründen ist das für mich keine dauerhafte Lösung. 

In diesem Jahr habe ich also einen Selbstversuch gestartet: systematisches Energie- und Gute-Laune-Management unter der Sonderherausforderung Winter in Berlin. Und da dieser Selbstversuch verblüffend gut geklappt hat, möchte ich meine Erkenntnisse und größten Hebel mit euch teilen. 

Akzeptanz für mehr Selbstfürsorge

Der erste und wichtigste Schritt für mich war und ist die Akzeptanz, dass mein Körper und ich nicht immer (gleich) funktionieren, und dass der Winter eben eine Phase ist, in der ich mich intensiver, um mich kümmern muss, damit es mir gut geht. Das hört sich nach einer Lappalie an, ist es aber nicht – wie alle Viel- und Gernleister:innen unter euch wissen werden. Konkret heißt das: Neue Routinen, mehr aktive Pausen, bewusste Bewegung, und wenn ich mich erschöpft fühle, nehme ich das ernst und gehe nicht mit Kaffee und Co darüber hinweg. 

Licht und Bewegung im Freien

Aufgrund der Dunkelheit produziert unser Körper mehr vom Schlafhormon Melatonin und weniger vom Glückshormon Serotonin. Das sorgt für Müdigkeit am Tag und weniger gute Laune. Um dem entgegenzuwirken, gehe ich mindestens zweimal täglich raus, um Licht zu tanken und in Bewegung zu kommen – gerne mit einem guten Podcast auf den Ohren. Auch an einem trüben Wintertag ist die Lichtstärke draußen mit ca. 3.000 Lux rund 6mal so hoch wie in Innenräumen. Also nichts wie raus! Und am besten in der ersten Stunde nach dem Aufwachen, sofern es da schon hell ist. Denn Forscher:innen betonen, wie wichtig es ist, unsere innere Uhr richtig zu starten, um energiegeladen durch den Tag zu kommen und gut schlafen zu können. Und das geht am besten mit Licht. Für alle, die früh aufstehen müssen oder einfach keine Zeit für einen Morgenspaziergang haben, könnten Tageslichtlampen eine gute Alternative sein.

Kalt Duschen

Eiskalt Duschen ist hart, macht mich aber sofort wach. Und die Kälteexposition hat auch noch andere klasse Effekte: Der Dopaminspiegel steigt für mehrere Stunden an, was sich in mehr Motivation und Konzentrationsfähigkeit zeigt. Und durch den kurzen körperlichen Stress wird auch das Immunsystem gestärkt. So gesund wie in diesem Winter war ich tatsächlich noch nie.

Strategische Pausen

Um produktiv zu sein, ohne mein Energielevel auszubeuten, achte ich noch genauer auf die Abwechslung zwischen intensiven Arbeitsphasen (90min) und bewussten Pausen (> 10min). Dabei setze ich vor allem auf visuelle Defokussierung (weg vom Bildschirm und Augen in den Panoramablick), Atmen und Bewegung. 

Zusätzlich gönne ich mir möglichst täglich eine längere Entspannungseinheit von 20min: Da ich tagsüber einfach nicht schlafen kann, bin ich so dankbar, etwas anderes gefunden zu haben, das meinen Energiespeicher mindestens genauso gut füllt: Selbsthypnose.

Besser schlafen 

Im Winter heißt das für mich etwas mehr und früher schlafen und vor allem besser auf meine Schlafqualität achten. Meine persönlichen Tiefschlafräuber sind Alkohol und Sport am Abend.  

Mein Gute-Laune-Plus: Tango tanzen… wobei das den guten und ausreichenden Schlaf eher unterwandert, aber einfach soooo gut für mein Wohlbefinden ist ;-)

Das sind die Hebel, die bei mir die größte Wirkung zeigen und am besten in meinen Alltag passen. 

Vielleicht war ja die ein oder andere Inspiration für dich dabei, die du im nächsten grauen Winter einmal ausprobieren möchtest. 

Zurück
Zurück

Empfehlung: Erste-Hilfe-Kurs für die mentale Gesundheit (MHFA)

Weiter
Weiter

Werte – der innere Kompass in Lebensumbrüchen